Als praktischen Visionär mit sozialem Bewusstsein hat Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich den Universalgelehrten Alexander von Humboldt bezeichnet. Viele seiner Lösungen auf Herausforderungen der Zeit seien damals wie heute aktuell, sagte Friedrich bei der Festveranstaltung zum Abschluss des Jubiläumsjahres „220 Jahre Alexander von Humboldt in Franken“ am Samstag in Goldkronach. „Alexander von Humboldt ist heute moderner denn je“, so Friedrich.

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Als Beispiele nannte der Minister unter anderem Humboldts großes persönliches Engagement für die Allgemeinheit, seinen Einsatz für Bildung und Ausbildung, das Erschließen öffentlichen und privaten Kapitals für dringend notwendige Investitionen sowie die konkrete Umsetzung von Innovationen in Forschung und Entwicklung. Zudem habe Alexander von Humboldt früh die immense Bedeutung von Information und Kommunikation als Schlüssel zum Erfolg in vielen Bereichen erkannt. Tatsächlich soll Humboldt zeit seines Lebens rund 30000 Briefe verfasst haben. Die entscheidendsten Jahre für die Entwicklung zum bedeutendsten Naturforscher und Universalgelehrten seien dabei die Jahre im Fichtelgebirge und im Frankenwald gewesen. Alexander von Humboldt habe sich den Menschen verpflichtet geführt, was beispielsweise an der Gründung der Bergschule in Bad Steben und an der Gründung mehrerer Fabriken unter anderem in Tettau und in Lauenstein deutlich wird. Schließlich sei ihm auch sein eigentlicher Auftrag, die Belebung des damals wirtschaftlich eher wenig profitablen Bergbaus, gelungen, wenn auch nur für einige Jahrzehnte.

Goldkronach sei mittlerweile zur echten Alexander-von-Humboldt-Stadt geworden, sagte Bürgermeister Günter Exner. Nicht nur, dass jeder Besucher in Goldkronach Jahrhunderte alte Bergbaugeschichte live erleben kann, auch durch die Arbeit des Alexander-von-Humboldt-Kulturforums habe sich das kulturelle Leben der Stadt ganz wesentlich hin zum Positiven verändert. Ziel des Kulturforums sei es, ein Humboldt-Bewusstsein in der Region zu schaffen und an den großen Universalgelehrten zu erinnern, der von 1792 bis 1796 die glücklichsten Jahre seines Lebens in Goldkronach, Naila, Bad Steben und Arzberg verbracht hatte. Besonders in Goldkronach zeigten die Bemühungen bereits Früchte, da sich die Stadt zunehmend als Humboldt-Stadt verstehe und mittlerweile auf ganz vielfältige Art und Weise an das Wirken Humboldts erinnere. Unterstützung fänden die Humboldt-Bemühungen mittlerweile in weiten Kreisen von Wirtschaft und Wissenschaft. Genau dies sei im Sinne Humboldts, der auch als Begründer eines neuen Wissenschaftsverständnisses des interdisziplinären Forschens und Handelns gilt.

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Parlamentarischer Staatssekretär Hartmut Koschyk MdB, Petra Meßbacher (1. Vorsitzende Alexander von Humboldt-Kulturforum Schloss Goldkronach e. V.) und Bundesinnenminister Dr. Hans-Peter Friedrich MdB mit seiner Gattin vor dem ehemaligen Humboldtwohnhaus in Goldmühl.

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Beim Eintrag ins Goldene Buch der Stadt Goldkronach mit Staatsekretär Koschyk (links), Bürgermeister Günter Exner (2. v. rechts) und Regierungsvizepräsidentin Petra Platzgummer-Martin (rechts).

Zum Abschluss des Humboldt-Tages führte der vielversprechende Lichtkünstler Christoph Drews nach Einbruch der Dunkelheit an der Fassade des Goldkronacher Schlosses die Lichtinstallation „Humboldts Traumbilder“ vor. Auf die Lichtinstallation stimmte eine Serenade mit dem Jugendblasorchester Bad Berneck stimmungsvoll ein.

Der Student der Hochschule Coburg zeigte dabei in eindrucksvollen überdimensionalen Bildern Humboldts frei interpretierte Visionen in einer tatsächlich erlittenen Ohnmachtsphase, die der Forscher in einem Brief geschildert hatte.

Weitere Bilder von Humboldt-Tag 2012 und der Lichtillumination an der Fassade von Schloss Goldkronach finden Sie HIER.

Die gesamte Lichtinstallation „Humboldts Traum from Christoph Drews on Vimeo“ finden Sie HIER.