Mit einem echten fränkischen Frühschoppen ist der Kultursommer Schloss Goldkronach am Sonntagvormittag in den Herbst gestartet. Garanten für fränkische Unterhaltung waren dabei die Blasmusikkapelle „Saischta-Bloser“ und der Bayreuther Mundartexperte Dr. Eberhard Wagner. Der Dialektforscher und Kulturpreisträger der Stadt Bayreuth trug dabei nicht nur eigene Texte vor, sondern zitierte auch Jean Paul, erinnerte an Erich Rappl alias „Wafner“ und plauderte über aktuelle Themen. Wagner ist einem breiten Publikum als Mundartdichter, Schauspieler und Mitbegründer der Studiobühne Bayreuth bekannt, ebenso wie durch regelmäßige Mundartbeiträge auf Radio Mainwelle.

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Die „Saischta-Bloser“, die es bereits seit 1999 gibt, lockerten den Vortrag mit fränkischen Volksweisen, bekannten Volksmusiktiteln und waschechter Kärwa-Musik auf. Tanzmusik, wie sie zu früheren Zeiten gespielt wurde, gehörte genauso dazu, wie handgeschriebene Musikstücke von den „alten Truwiern“ (Trubacher) Musikanten, fränkischer Schottisch, Walzer und Polkas, zünftige Märsche und Zwiefache. Benannt haben die Musiker sich nach einem Felsen neben dem Haus vom „Hänsel-Konrad“ in Obertrubach – dem „Saischta“ (Saustein). Dort trafen sie sich in ihren ersten Jahren, um in seiner Küche ihre Lieder zu üben.

Der Parlamentarische Finanzstaatssekretär und Organisator des Frühschoppens Hartmut Koschyk erinnerte an frühere erfolgreiche Veranstaltungen mit den „Saischta-Blosern“ in Thuisbrunn und Hintergereuth und würdigte deren hervorragende musikalische Qualität. Dr. Eberhard Wagner bezeichnete Koschyk als überaus nachgefragten Mundartdichter und Mundartspezialisten, der es immer wieder mühelos schafft, mit seinen Beiträgen das Publikum zu begeistern. Zu den Gästen gehörten unter anderem Kreisrätin Lissi Weigel, einige Goldkronacher Stadträte, Ehrenbürger und Ortschronist Hans Kießling sowie der Präsident des Deutschen Raiffeisenverbandes Manfred Nüssel.