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Knapp 60 Alexander-von-Humboldt-Stipendiaten aus aller Welt haben in den vergangenen Tagen im Zuge eines Deutschland-Aufenthaltes die einstige Goldbergbaustadt Goldkronach besucht und sich dabei auf den Spuren des Universalgelehrten Alexander von Humboldt begeben. Bei einem „get together“ wurden sie dort ganz offiziell vom 2. Bürgermeister Klaus-Dieter Löwel sowie vom Bayreuther Bundestagsabgeordneten und Bundesbeauftragten für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten Hartmut Koschyk begrüßt. In den Kellergewölben des Schlosses konnten die jungen Wissenschaftler dabei unter anderem einen Blick auf die sogenannte Fränkische Linie, eine der geologisch bedeutsamsten Bruchzonen der Erdkruste werfen, in den Besucherbergwerken machten sich die Stipendiaten ein Bild vom Goldbergbau in der Zeit Alexander von Humboldts.

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Goldkronach war dabei eingebettet in ein Besuchsprogramm, das vom Weimarer Goethe-Haus über die gläserne Phaeton-Manufaktur in Dresden bis hin zum Fuldaer Dom reichte. Auch rein touristische Programmpunkte, wie eine Hafenrundfahrt in Hamburg oder eine Weinprobe in Würzburg gehörten zu den 14-tägigen Deutschland Trip der jungen Wissenschaftler, die unter anderem aus Argentinien, China, Großbritannien, Italien, Mexiko, Nigeria, Südkorea, der Ukraine und den USA, und damit aus vier Kontinenten kamen. Als Höhepunkte des Deutschland-Trips bezeichnete Reiseleiter Jürgen Pinnow, früherer Mitarbeiter des Bundespresseamtes einen  Besuch der Bundestages in Berlin, der Bundesbank in Frankfurt sowie ein Blick hinter die Kulissen des Frankfurter Flughafens. So verschieden wie die Länder, aus denen die Teilnehmer kamen waren auch ihre Fachgebiete. Von Philosophie bis zur Werkstoffkunde sei alles dabei, so der Reiseleiter.

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Die von der Alexander von Humboldt-Stiftung vergebenen Stipendien haben das Ziel, internationale Wissenschaftskooperationen zwischen exzellenten ausländischen und deutschen Forscherinnen und Forschern zu fördern. Durch die Stipendien ermöglicht die Stiftung hoch qualifizierten ausländischen und deutschen Wissenschaftlern Forschungsaufenthalte in aller Welt, egal ob sie als junger Postdoktorand am Beginn Ihrer wissenschaftlichen Karriere stehen, oder ob Sie bereits als erfahrener Wissenschaftler etabliert sind. Gefördert werden dabei hoch qualifizierte, promovierte deutsche Wissenschaftler und ausländische Wissenschaftler aller Nationen und Fachgebiete im Alter bis zu 40 Jahren.

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Goldkronachs 2. Bürgermeister Klaus-Dieter Löwel freute sich über den Besuch der hochkarätigen Delegationen und appellierte an die jungen Leute, den Namen des einstigen Goldbergbaustädtchens in die Welt hinaus zu tragen. Bundestagsabgeordneter Hartmut Koschyk stellte den Namensgeber der Stiftung und der Stipendien, Alexander von Humboldt, und dessen Wirken vor Ort in Goldkronach vor. So sei Alexander von Humboldt nach seinem Studium des Bergwesens, der Mineralogie und der Geologie 1792 auf Geheiß des preußischen Ministers von Heinitz in die damals gerade preußisch gewordenen Fürstentümer Ansbach und Bayreuth gekommen. Hier habe er bis 1795 unter anderem in Arzberg, Bad Steben und Wunsiedel gewirkt, seinen Wohnsitz hatte er an der Stelle des heute nach ihm benannten Hotels in Goldkronach.