Besuchergruppe Humboldt 1

Unter dem Motto „Auf den Spuren Alexander von Humboldts“ führte der Bayreuther Bundestagsabgeordnete und Beauftragte der Bundesregierung für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten, Hartmut Koschyk, eine Informationsfahrt für interessierte Bürgerinnen und Bürger aus seinem Wahlkreis Bayreuth-Forchheim nach Berlin und Freiberg durch. Geleitet wurde die Besuchergruppe vom früheren Geschäftsführer des Tourismusverbandes Fränkische Schweiz, Franz-Xaver Bauer.

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Der Bayreuther Bundestagsabgeordnete und Beauftragte der Bundesregierung für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten, Hartmut Koschyk, begrüßte die Teilnehmer an der Informationsfahrt persönlich im Reichstagsgebäude und gab einen Überblick über das bewegte Leben des „Universalgenies“ Alexander von Humboldt. Dabei berichtet er auch über Humboldts Wirken in Oberfranken und Goldkronach, der 1794 an seinen Freund Carl Freiersleben schrieb: „In Goldkronach besonders bin ich glücklicher, als ich je wagen durfte zu glauben!“ Nachdem der ambitionierte 22-Jährige sein Studium an der Bergakademie in Freiberg (Sachsen) innerhalb von neun Monaten, statt der Regelstudienzeit von drei Jahren, absolviert hatte, wurde er 1792 mit Ministerialdekret beauftragt, das Berg- und Hüttenwesen in der damals neuen preußischen Provinz Ansbach-Bayreuth zu inspizieren. Als Bergassessor beschäftigte sich der emsige Humboldt intensiv mit den montanen Besonderheiten im bayreuthischen Revier. Rasch stieg er zum königlichen Oberbergmeister und schließlich zum Oberbergrat auf, bevor er der alleinige Direktor des praktischen Bergbaus in den bayreuthischen Bergämtern wurde. Innerhalb von drei Jahren führte er durch seine Umstrukturierungen und effektiven Konzeptionen den Goldabbau zurück in die Gewinnzone. Alexander von Humboldt hinterließ damit bedeutende Fußstapfen in der fränkischen Region. Es waren die ersten prägenden Schritte des europäischen Universalgelehrten, bevor er seinen Jugendtraum erfüllte und auf Forschungsreisen die Welt erkundete. In Gedenken an das Leben und Werk Alexander von Humboldts wurde im März 2008 der gemeinnützige Verein „Alexander von Humboldt-Kulturforum Schloss Goldkronach e. V.“ ins Leben gerufen. Ziel ist es, insbesondere an Humboldts Wirken in Goldkronach von 1792 bis 1795 zu erinnern.
Vor dem Gespräch mit MdB Koschyk wurde die Besuchergruppe auf der Besuchertribüne des Plenarsaals im Reichstagsgebäude ausführlich über die Arbeitsweise des Deutschen Bundestages informiert und konnte von der Reichstagskuppel aus das beeindruckende Regierungsviertel und das Berliner Panorama auf sich wirken lassen.

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Gemeinsam mit Dr. Ingo Schwarz, langjähriger Leiter der Alexander von Humboldt-Forschungsstelle an der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und Frau Schicht, die eine Dissertation über die Klimaforschungen Alexander von Humboldts verfasst

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Jihye Joo und Cornelia Geske, die an der Technische Universität Berlin Landschaftsplanung und Landschaftsarchitektur studieren, schreiben eine Bachelor-Arbeit zum Thema „Humboldt-Erlebnispark Schloss Goldkronach“

Zur Kneipe

Abgerundet wurde der Abend mit einem gemeinsamen zünftigen Berliner Abendessen im Restaurant „Zur Kneipe“ an dem neben MdB Koschyk auch Dr. Ingo Schwarz, langjähriger Leiter der Alexander von Humboldt-Forschungsstelle an der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften teilnahm.

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Am zweiten Besuchstag stand zunächst ein Besuch von Schlosspark Tegel auf dem Programm. 1766 gelangte Schloss Tegel in den Besitz der Familie von Humboldt. Wilhelm von Humboldt, der Philosoph, Sprachforscher und Begründer der Berliner Humboldt-Universität, sowie sein Bruder, der Naturforscher Alexander von Humboldt, verbrachten auf dem von ihrem Vater, dem preußischen Kammerherrn Major Alexander Georg von Humboldt, übernommenen Besitz ihre Kindheit.

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Die in Ost-West-Richtung verlaufende, 1792 angelegte Lindenallee, an der auch die rund 400 Jahre alte Wilhelm-von-Humboldt-Eiche steht, führt zu der 1829 nach Plänen Karl Friedrich Schinkels angelegten Familiengrabstätte der Humboldts mit einer Kopie der 1818 von dem Bildhauer Bertel Thorvaldsen geschaffenen Statue der Spes (Hoffnung).

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Dr. Ingo Schwarz, langjähriger Leiter der Alexander von Humboldt-Forschungsstelle an der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, informierte die Besuchergruppe ausführlich über die „Spuren“, die Alexander von Humboldt in Berlin hinterlassen hat

Im Anschluss stand eine Stadtrundfahrt auf dem Programm, die von Dr. Ingo Schwarz, langjähriger Leiter der Alexander von Humboldt-Forschungsstelle an der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften auf dem Programm. Gemeinsam besichtigte man verschiedene Orte an denen Alexander von Humboldt seine Spuren hinterlassen hat.

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Abgerundet wurde der Tag mit einem Besuch der „HumboldT-Box“, ein 2011 eröffnetes zeitweiliges Ausstellungsgebäude am Berliner Schloßplatz gegenüber dem Lustgarten im Ortsteil Mitte, die während des Wiederaufbaus des Stadtschlosses und der Installation des Humboldtforums über die Geschichte des Ortes und dessen museale Zukunftskonzeption informieren soll.

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Am nächsten Tag reiste die Besuchergruppe weiter nach Freiberg. Alexander von Humboldt schrieb sich am 14. Juni 1791 unter der Matrikelnummer 357 an der Bergakademie in Freiberg ein. Aus seinen Briefen ist bekannt, dass für den damals 21-Jährigen das Studium des Bergbaus und Minenwesens in Sachsen ein Herzenswunsch gewesen ist. In Freiberg erwarb Humboldt in acht Monaten Fachwissen und naturwissenschaftliches Kenntnisse auf der Höhe der Zeit. Es diente ihm als wichtiges Rüstzeug für sein gesamtes Forscherleben und seine berühmten Expeditionen nach Russland und Lateinamerika.

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Am Wernerplatz 15 steht das Huthaus der Grube „Kuhschacht“. Die Grube lieferte vom 16. bis ins 18. Jahrhundert Erz und erstreckte sich bis in das Gebiet des heutigen Bahnhofs. Die Förderung erfolgte mit Hilfe eines Pferdegöpels, der sich auf dem heutigen Wernerpatz befand.

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1791/1792 führte der Student Alexander von Humboldt im Kuhschacht und in der „Jungen Hohen Birke“ bei Langenrinne Messungen der Gesteinstemperatur durch.

Nach einer Besichtigung der Bergakademie Freiberg und einem Rundgang über den Freiberger Adventsmarkt wurde die Besuchergruppe im Senatsaal der Technischen Universität Freiberg ausführlich über Freiberg und das Wirken Alexander von Humboldts informiert. Bevor man die Heimreise antrat, besuchte man den Dom zu Freiberg und konnte ein kurzes Orgelkonzert miterleben.

Fazit der gelungenen Reise: unzählige neue Eindrücke, höchstinteressante Informationen, beste Betreuung und Dank an den Initiator Bundesbeauftragten Hartmut Koschyk MdB!