Bereits zum 14. Mal fand das Bayreuther Kulturgespräch statt, das der Bundestagsabgeordnete und Aussiedlerbeauftragte Hartmut Koschyk ins Leben gerufen hat und das aus dem kulturellen Leben Bayreuths zur Festspielzeit nicht mehr wegzudenken ist.

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Bild-2Bild-8Einmal mehr war der Veranstaltungsort der Weiße Saal von Schloss Fantaisie – ein würdiger Ort, der dem Thema, das die Referentin des Vormittags, Professor Dr. Maria Böhmer, gewählt hatte, mehr als gerecht wurde. „Die Bedeutung der Stätten des UNESCO-Weltkulturerbes für das deutsche Kultur- und Geistesleben“ lautete der Titel und Frau Professor Böhmer, Staatsministerin im Auswärtigen Amt und Sonderbeauftragte für UNESCO-Welterbe, Kulturkonventionen und Bildungs- und Wissenschaftsprogramme, weiß, wovon sie spricht, wenn sie erzählt von den weit über 1000 Objekten in 167 Staaten, die zum Welterbe erhoben sind und von denen sie schon viele selbst besucht und erlebt hat. Provokant mag die Frage erscheinen, ob angesichts dieser Vielzahl nicht der Verdacht einer „Inflation“ aufkommt. Leidenschaftlich kontert Professor Böhmer, dass Kultur wie kein anderer Bereich zur Völkerverständigung, zum Schutz und Erhalt der Menschheit und vor allem zu einem mächtigen Bindeglied der Staatengemeinschaft beiträgt, der erhalten, geschützt und vermittelt werden muss. Ihr eindringliches Plädoyer für das Welterbe machte die Staatsministerin anhand eines Zitates deutlich: „Wanderer achte Natur und Kunst und schone ihrer Werke“. Diese Inschrift auf dem Warnungsaltar im Wörlitzer Park drückt treffend aus, dass Schutz von materiellem wie immateriellem Kulturgut eng einhergeht mit dem Schutz des Menschen selbst und vor allem unserer Kinder und uns allen Halt im Leben gibt.

 

Von der Vergangenheit über die Gegenwart in die Zukunft – Kunst und Kultur sind überall dort verwurzelt, was auch das Motto des  67. Festivals Junger Künstler Bayreuth in seinem diesjährigen Motto zum Ausdruck bringt: „Roots to the Future“. Eine ganze Reihe von Mitgliedern dieses herausragenden Treffens junger Musiker aus aller Welt bereicherte einmal mehr das 14. Bayreuther Kulturgespräch. Sissy Thammer, Intendantin des Festivals, war es zu verdanken, dass die begeisterten Teilnehmer des Kulturgesprächs in den Genuss phänomenaler Musik kamen. Da begrüßte eingangs im Foyer des Schlosses Fantaisie ein stimmgewaltiger     Chor aus Jordanien die Gäste, bevor ein chinesisches Quintett aus der Provinz Zhejan die Zuhörer begeisterte. Vor und nach dem Vortrag von Frau Professor Böhmer bestach das Quartett NUNC aus Deutschland mit einer stimmgewaltigen Sängerin durch größte Professionalität.. Ein wahrer Ohrenschmaus für alle kulturell Interessierten, die der Einladung von Hartmut Koschyk gerne Folge geleistet hatten. Viel Prominenz aus Kultur, Wirtschaft, Wissenschaft und Kirche hatte sich eingefunden, gelingt es dem Bundespolitiker seit Jahren immer wieder, namhafte Referenten für das Kulturgespräch zu gewinnen. Sissy Thammer wie auch Professor Böhmer berichteten von einer jahrelangen fruchtbaren Zusammenarbeit auf kultureller wie auf politischer Ebene, die komplettiert sei durch eine über die Jahre hinweg entstandene persönliche Freundschaft.

 

Koschyk nutzte die Gelegenheit seines „letzten“ Kulturgesprächs im Rahmen seiner Tätigkeit als Bundestagsabgeordneter, um Dank zu sagen an Professor Böhmer für ihren engagierten Einsatz bei der Verteilung der so wichtigen Fördermittel, an Sissy Thammer für ihre grandiose Leistung als Intendantin des Festivals Junger Künstler, aber auch an die zahlreichen Mäzene aus der Wirtschaft, ohne deren Zutun Veranstaltungen wie das Kulturgespräch nicht möglich wären. Die vvs Holding sowie BellandVision unterstützen von Beginn an das Kulturgespräch, wofür Koschyk ihnen sehr herzlich Dank sagte.

 

Den Abschluss der hervorragenden Veranstaltung bildete ein spontanes Grußwort von Hans-Peter Schmidt, Vorsitzender des Stiftungsrats der Nürnberger Versicherungsgruppe und engagierter Kulturförderer, der ein Postulat aufstellte, das zunächst erheitertes Schmunzeln bei den Teilnehmern auslöste, dann aber zu intensivem Nachdenken anregte, ob der Vorschlag nicht doch von der Hand zu weisen sei: man möge erwägen, das „Nürnberger Kreuz“ in die Liste der Welterbestätten aufzunehmen. Eine Kreuzung der Verkehrswege von Ost nach West und von Nord nach Süd. Was könne da nicht alles transportiert werden. Warum nicht auch Kunst und Kultur??

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