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Vor der Statue der Heilige Hedwig (rechts) an einer Mauer im Barockgarten von Schloss Goldkronach feierten Bruder Tarsitius Lamik von den Franziskanern aus Gößweinstein, Pater Stephan Matula von der Kongregation der Resurrektionisten aus Bayreuth und Pater Flavian Michali aus Gößweinstein die Hedwigsandacht.

 

Goldkronach. Gut ein Jahr nach der Weihe der Hedwigsstatue im Barockgarten von Schloss Goldkronach und im 750. Jahr der Heiligsprechung Hedwigs ist ihr Gedenktag am Sonntag mit einer Andacht gefeiert worden. Künftig soll alljährlich Mitte Oktober eine Hedwigsandacht stattfinden, kündigte Hartmut Koschyk vom Alexander-von-Humboldt-Kulturforum, das seinen Sitz auf Schloss Goldkronach hat, an. Zelebrant der Hewigsandacht war Pater Stephan Matula von der Kongregation der Resurrektionisten aus Bayreuth, der in Krynica in Südpolen geboren wurde.

 

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Die Heilige Hedwig verkörpere das Tryptichon des Mittelalters, sagte Pater Matula. Hedwig sei Friedensstifterin, Spenderin von Barmherzigkeit gegenüber Armen und Kranken und sie stehe für den Gegensatz der Sühne, um der Schuld der Sünde zu widerstehen. Koschyk nannte die Heilige Hedwig eine große Brückenbauerin innerhalb der menschlichen Gemeinschaft aber auch zwischen dem deutschen und polnischen Volk. Die Ausrichtung an solchen Persönlichkeiten, die Frieden gestiftet haben, sei besonders in einer Zeit wichtig, in der Frieden und gutes Miteinander immer wieder gefährdet sind. Damit sei die Heilige Hedwig auch heute noch ein leuchtendes Vorbild.

Im August des vergangenen Jahres hatte der Altbischof der Diözese Oppeln, der polnische Erzbischof Alfons Nossol, die Segnung der Statue vorgenommen. Die Heilige Hedwig von Schlesien stehe für ein gemeinsames Europa und ist als Symbolfigur für die ganze Welt von Bedeutung, hatte der Bischof damals hervorgehoben. Schöpfer der Statue im Barockgarten ist der Ende 2012 im Alter von 89 Jahren verstorbene Forchheimer Künstler Hans Dressel, von dem bereits die Alexander-von-Humboldt-Büste am Schloss Goldkronach stammt.

Die 1267 heiliggesprochene Hedwig (1174 – 1243) wurde im Kloster der Benediktinerinnen von Kitzingen erzogen und mit zwölf Jahren mit Herzog Heinrich von Schlesien, später auch Herzog von Polen, verheiratet. Ihrer Ehe entstammten sieben Kinder. Hedwig und Heinrich förderten die Vertiefung des christlichen Glaubens und die kulturelle Entwicklung Schlesiens. 1202 gründeten sie die Zisterzienserinnen-Abtei in Trebnitz.

Als Vorbild christlicher Nächstenliebe unterstützte Hedwig die Kirche, half den Armen und soll selbst im Winter barfuß gegangen sein. Nachdem ihr Mann 1238 verstorben war, trat Hedwig in das von ihr gegründete Kloster Trebnitz ein und musste erleben, dass 1241 ihr Sohn Heinrich II. in der Schlacht bei Wahlstatt getötet wurde. Deshalb gründete Hedwig zusammen mit Heinrichs Witwe Anna in Wahlstatt eine Benediktinerabtei. Hedwig starb im Oktober 1243 und wurde in der Trebnitzer Klosterkirche bestattet.

 

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Es nahmen auch zwei Schwestern des Bayreuther Ordens der heiligen Maria Magdalena zur Buße teil, deren Ordenssitz im polnischen Lubañ ist. Die Weißfrauen, wie sie nach ihrer weißen Tracht genannt wurden, kümmerten sich hauptsächlich um die Erziehung von Mädchen und Frauen.

Die musikalische Ausgestaltung der Hedwigsandacht hatten die Wiesenttaler Blechbläser unter der Leitung von Harald Hirsch übernommen. Dabei gelangte unter anderem das Hedwigslied „Jetzt Christen stimmet ein“ aus dem Oppelner Gebetbuch zur Aufführung.

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