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Rund 60 Alexander-von-Humboldt-Stipendiaten aus zehn Ländern der Erde haben in den vergangenen Tagen im Zuge eines Deutschland-Aufenthaltes die einstige Goldbergbaustadt Goldkronach besucht und sich dabei auf den Spuren des Universalgelehrten Alexander von Humboldt begeben. Im Goldkronacher Schloss wurden sie dort von der ehemaligen langjährigen Vizepräsidentin der Universität Bayreuth Prof. Dr. Anna Köhler, von Goldkronachs 2. Bürgermeister Klaus-Dieter Löwel sowie vom Vorsitzenden des Alexander von Humboldt-Kulturforums Hartmut Koschyk begrüßt. In den Kellergewölben des Schlosses konnten die jungen Wissenschaftler dabei unter anderem einen Blick auf die sogenannte Fränkische Linie, eine der geologisch bedeutsamsten Bruchzonen der Erdkruste werfen, in den Besucherbergwerken machten sich die Stipendiaten ein Bild vom Goldbergbau zur Zeit Alexander von Humboldts.

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Goldkronach war dabei eingebettet in ein Besuchsprogramm, das von einer Weinprobe im Würzburger Bürgerspital bis hin zu Städtetouren durch Bamberg und Bayreuth reichte. Auch ein Besuch des Dokumentationszentrums Reichsparteitagsgelände in Nürnberg, eine Stippvisite im einst geteilten Dorf Mödlareuth, ein Konzerterlebnis am Gendarmenmarkt in Berlin sowie eine Hamburger Hafenrundfahrt gehörten zu dem zehntägigen Deutschland-Trip der jungen Wissenschaftler, die unter anderem aus Australien, Bulgarien, Chile, China, dem Iran, Japan, Neuseeland, Spanien, Südafrika, der Türkei und den USA, und damit aus vier Kontinenten kamen. So verschieden wie die Länder, aus denen die Teilnehmer kamen waren auch ihre Fachgebiete. Von Philosophie bis zur Werkstoffkunde war alles dabei.

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Ein Kurzportrait der Universität vermittelte die ehemalige Vizepräsidentin Prof. Dr. Anna Köhler den Stipendiaten. Gründungsauftrag der 1975 eröffneten Universität sei die Förderung von interdisziplinärer Forschung und Lehre sowie die Entwicklung von Profil bildenden und Fächer übergreifenden Schwerpunkten, sagte Köhler. Die Forschungsprogramme und Studienangebote deckten die Natur- und Ingenieurwissenschaften, die Rechts- und Wirtschaftswissenschaften sowie die Sprach-, Literatur und Kulturwissenschaften ab und würden beständig weiterentwickelt.

Goldkronachs 2. Bürgermeister Klaus-Dieter Löwel freute sich über den Besuch der hochkarätigen Delegationen und appellierte an die jungen Leute, den Namen des einstigen Goldbergbaustädtchens in die Welt hinaus zu tragen.

Hartmut Koschyk stellte den Namensgeber der Stiftung und der Stipendien, Alexander von Humboldt, und dessen Wirken vor Ort in Goldkronach vor. So sei Alexander von Humboldt nach seinem Studium des Bergwesens, der Mineralogie und der Geologie 1792 auf Geheiß des preußischen Ministers von Heinitz in die damals gerade preußisch gewordenen Fürstentümer Ansbach und Bayreuth gekommen. Hier habe er bis 1795 unter anderem in Arzberg, Bad Steben und Wunsiedel gewirkt, seinen Wohnsitz hatte er an der Stelle des heute nach ihm benannten Hotels in Goldkronach.

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Die von der Alexander-von-Humboldt-Stiftung vergebenen Stipendien haben das Ziel, internationale Wissenschaftskooperationen zwischen exzellenten ausländischen und deutschen Forscherinnen und Forschern zu fördern. Durch die Stipendien ermöglicht die Stiftung hoch qualifizierten ausländischen und deutschen Wissenschaftlern Forschungsaufenthalte in aller Welt, egal ob sie als junger Postdoktorand am Beginn Ihrer wissenschaftlichen Karriere stehen, oder ob Sie bereits als erfahrener Wissenschaftler etabliert sind. Gefördert werden dabei hoch qualifizierte, promovierte deutsche Wissenschaftler und ausländische Wissenschaftler aller Nationen und Fachgebiete im Alter bis zu 40 Jahren.