Dem großen Naturforscher und berühmten Universalgelehrten Alexander von Humboldt ist künftig eine offizielle Rose gewidmet. Die Taufe der aus der renommierten Rosenschule W. Kordes´ Söhne im norddeutschen Pinneberg stammenden Neuzüchtung nahm Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner in Goldkronach vor. Dort hat nicht nur das Alexander-von-Humboldt-Kulturforum seinen Sitz, in Goldkronach verbrachte Alexander von Humboldt von 1792 an fünf Jahre seines Lebens, um den damaligen Bergbau wieder auf Vordermann zu bringen. Goldkronach gilt deshalb gerade mit Blick auf Humboldts 250. Geburtstag im kommenden Jahr als die Humboldt-Stadt.

Die Humboldt-Rose ist bereits die zweite aus den Kordes-Rosenschulen. Bereits 1960 hatten die Züchter eine Kreation auf den Markt gebracht. Die neue Rose stammt laut Wilhelm-Alexander Kordes, der in fünfter Generation als Mitglied der Geschäftsführung an der Spitze der Kordes Rosenschulen steht, aus dem Züchtungsjahrgang 2009. Dabei handelt es sich um eine Kleinstrauchrose. Sie blüht rot mit einfachen Blüten, die in reichen Dolden erscheinen. Deshalb sei sie auch besonders Insekten- und vor allem bienenfreundlich. Nach den Worten von Zuchtleiter Thomas Proll ist sie ideal geeignet für flächige Pflanzungen in Parks oder im öffentlichen Grün. Selbstverständlich spreche aber auch nichts dagegen, die Rose in kleinen Gruppen oder als Einzelpflanze in den privaten Hausgarten zu setzen.

Die Rose sei Alexander von Humboldt deshalb angemessen, da sie keine opulente Edelrose, sondern eine offene naturnahe Kreation sei, sagte der frühere Finanzstaatssekretär und ehemalige Bayreuther Bundestagsabgeordnete Hartmut Koschyk, Vorsitzender des Humboldt-Kulturforums. Mit Dorothee Isabelle Dachröden und Georg Freiherr von Humboldt-Dachröden konnte er sogar zwei leibliche Nachfahren des Naturforschers und Universalgelehrten zu der Rosentaufe begrüßen.

„Natur muss gefühlt werden“, zitierte Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner Alexander von Humboldt. Er sei nicht nur getrieben von seinem Forschungsdrang gewesen, sondern habe als allererster auch damit begonnen, Wissenschaft und Kunst miteinander zu denken. Das Leben und Wirken Alexander von Humboldts habe bis heute nichts von seiner Faszination verloren, seine Forschungen seien auch heute noch prägend.

Neue Wege in der Züchtung, das gelte nicht nur für Rosen, sagte der BayWa-Aufsichtsratsvorsitzende und Ehrenpräsident des Deutschen Raiffeisenverbandes Manfred Nüssel. Die Trockenheit der zurückliegenden Wochen habe gezeigt, dass man im gesamten Pflanzenbau in der Züchtung neue Wege gehen muss. Für Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner hatte Nüssel nur lobende Worte parat: „Sie reden nicht nur über die Landwirtschaft, sie schaffen es hervorragend, Landwirtschaft zu erklären.“

Gudrun Brendel-Fischer, die Bezirksvorsitzende des oberfränkischen Verbandes für Gartenbau und Landespflege, freute sich über die neue Rosenkreation. Ziel der rund 500 Obst- und Gartenbauvereine in Oberfranken mit ihren rund 50000 Mitgliedern sei es, auf Vielfalt und Qualität zu setzen und dabei auch die kleinen und regionalen Gartenbaubetriebe zu stärken.

Die Stadt Goldkronach sehe sich dem Erbe Alexander von Humboldts in besonderer Weise verpflichtet, sagte Bürgermeister Holger Bär. Neben dem Goldbergbaumuseum und zwei Besucherbergwerken würden zahlreiche Einrichtungen den Namen Humboldts tragen. Außerdem stehe der geplante Alexander-von-Humboldt-Museumspark kurz vor der Freigabe, die Bauarbeiten dazu sollen noch heuer beginnen. Bär: Zum 250. Geburtstag im kommenden Jahr kann es damit nur eine Humboldt-Hauptstadt geben, und die heißt Goldkronach.“

Rosentaufe in der Humboldt-Hauptstadt: Wilhelm Alexander Kordes von den Kordes-Rosenschulen, Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner, Zuchtleiter Thomas Proll und der Vorsitzende des Humboldt-Kulturforums Hartmut Koschyk (von links) tauften die neue Alexander-von-Humboldt-Rose.

Foto: Stephan Herbert Fuchs

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Und hier noch ein schöner Bericht von Thomas Rietig aus der Nürnberger Zeitung vom 17.08.2018.