Am 2. November fand in Moskau, im Rahmen der 6. Internationalen wissenschaftlich-praktischen Konferenz „Deutsche in Russland: Sprache bewahren – Minderheiten entwickeln“ die Premieraufführung des Theaterstückes „Humboldt. Was die Welt im Innersten zusammenhält“, gewidmet dem 190. Jahrestag der Reise des berühmten Geographen und Naturforschers Alexander von Humboldt nach Russland, statt. Die Helden des Stücks, das im Moskauer Theater „Ermitage“ vorgestellt wurde, versuchen, die Fragen zu beantworten, welche Art von Person Alexander von Humboldt war und warum er eine Reise in das ferne Russland unternahm. Dieses Stück ist eine Hymne an einen realen Menschen, ausgedrückt in der Sprache der Poesie, Musik und interaktiven Grafiken.

Die Gäste der Veranstaltung begrüßten der Botschafter der Bundesrepublik Deutschland in der Russischen Föderation Dr. Géza Andreas von Geyr, die erste stellvertretende Vorsitzende des Internationalen Verbandes der deutschen Kultur Olga Martens und der Ratsvorsitzende der Stiftung „Verbundenheit mit den Deutschen im Ausland“, erster Vorsitzende von Alexander von Humboldt-Kulturforum Schloss Goldkronach e.V. Hartmut Koschyk.

Der Botschafter begrüßte die Teilnehmer des Abends mit folgenden Worten: „Es ist nicht nur ein Theaterstück, sondern, es ist eine kleine Tournee… die einen sehr anspruchsvollen Untertitel hat „Was die Welt im Innersten zusammenhält“. Das ist die große Frage Goethes gewesen. Vielleicht bekommen wir dieses Rätsel heute aufgelöst hier. Ich glaube, dass wenige diese Frage so nahe gekommen sind, wie Humboldt, der von 190 Jahren hier in Russland war… Ich verrate Ihnen nicht so viel, wenn ich sage, es gibt so eine Art von Humboldt-Begeisterung. Ich frohe mich sehr, dass die Deutsche Botschaft diese Theatervorführung heute unterstütz hat, genau wie viele andere Projekten. Und ich wünsche allen, die dieses Theaterstück noch in Deutschland sehen werden, viel Spaß dabei“.

Dr. Géza Andreas von Geyr

Olga Martens betonte die Wichtigkeit der Veranstaltungsreihe gewidmet dem Jubiläum Alexander von Humboldts und seiner Russlands-Reise: „Ich möchte mich erinnern an einigen Sachen, die im Laufe dieses Jahres stattgefunden haben, auch an große Hilfe von den Universitäten in Sibirien, in der Wolgaregion… Ich möchte mich für die Kooperation bedanken, die wir das ganze Jahr erlebt haben, bei allen Partner die mitgewirkt haben bei diesem Humboldtjahr. Das war auch für uns sehr wichtig, weil das auch ein Stück der deutsch-russischen Zusammenarbeit ist“.

Olga Martens

Hartmut Koschyk äußerte auch seine Freude, dass dieses so erfolgreiches Projekt umgesetzt wurde: „Es ist sehr schön, dass ich heute die zweite Aufführung dieses wunderbaren Theaterstücks von Monika Gossmann, nach der Premiere in Omsk jetzt hier in Moskau erleben darf… Es war die Deutsche Botschaft, die von Anfang an auch durch den Herrn Kantorczyk die Idee dieses Theaterstücks unterstützt hat. Es ist auch sehr schön, dass neben der Deutschen Botschaft auch das Goethe-Institut die beiden Aufführungen in Deutschland unterstützen wird. Ich bin sehr beeindruckt, was für tolle Ideen das Deutsch-Russische Haus, der Internationale Verband der deutschen Kultur in Omsk und in Moskau gehabt hat. Ein interaktives Computerspiel, eine Buchausstellung über Alexander von Humboldt, eine Sporttour, wo die jungeт Leute mit dem Fahrrad ein Stück von der Humboldtreise ein Stück nachgefahren haben und vieles mehr. Das alles ist eine wichtige Kulturarbeit, die sich an alle Generationen richtet, dafür steht auch der IVDK. Deshalb kann ich nur sagen, dass der Verband, der auch von Deutschland und Russland unterstützt wird, tut Gutes für eine gute Zukunftsgestaltung der deutsch-russischen Beziehungen“.

Hartmut Koschyk

Das Projekt „Humboldt. Was die Welt im Innersten zusammenhält“ wurde vom Internationalen Verband der deutschen Kultur mit Unterstützung der Deutschen Botschaft in Russland und in Zusammenarbeit mit der Stiftung „Verbundenheit mit den Deutschen im Ausland“ (Deutschland) und dem Alexander von Humboldt-Kulturforum Schloss Goldkronach e. V sowie dem Goethe-Institut Moskau vorbereitet. Das Projekt ist Teil des offiziellen Programms des Kreuzjahres der Partnerschaft der Organisationen Russlands und Deutschlands im Bereich der Wissenschaft, Bildung und Kultur. Die Aufführungen finden unter der Schirmherrschaft der Botschaft der Bundesrepublik Deutschland in Russland und der Botschaft der Russischen Föderation in der Bundesrepublik Deutschland statt.

Die Aufführung wurde erstmals im Juni dieses Jahres in Omsk Im Rahmen der Internationalen wissenschaftlich-praktischen Konferenz „Lebendiges Erbe Alexander von Humboldts“ präsentiert, die der Partnerschaft der Organisationen Russlands und Deutschlands im Bereich der Wissenschaft, Bildung und Kultur gewidmet war.

Die Geschichte erzählte nicht nur eine wissenschaftliche, sondern eine menschliche Geschichte Alexander von Humboldts – Geschichte eines Sohnes, Freundes, Liebhabers. Eine wichtige Rolle im Stück spielt die lyrische Linie der Beziehungen mit der russlanddeutschen Dichterin und Übersetzerin Karolina Pawlowa (geborene Janisch), zu der der Gelehrte herzliche Gefühle hatte, wie Goethes Faust zu seiner Gretchen. Die Aufführung basiert auf Dokumentationsmaterial aus russischen und deutschen Archiven, auf literarischen Werken.

Videografie: Natalia Schwarz (Deutschland).

Darsteller:

Alexander von Humboldt: Armin Marewski (Deutschland);

Marie-Elisabeth von Humboldt, Karolina Janisch: Marina Weis (Deutschland);

Wilhelm von Humboldt, Johann Wolfgang von Goethe: Patrick Schlegel (Deutschland);

Friedrich Schiller, Jegor Franzewitsch Kankrin: Alexej Steier (Russland). 

Musiker:

Cello: Ashia Bison Rouge (Deutschland, Polen);

Klavier: Alexej Wacker (Russland).

Die Veranstaltung fand im Rahmen der Internationalen wissenschaftlich-praktischen Konferenz „Zusammenarbeit Russlands und Europas. Dialog zwischen den Zivilgesellschaften Russlands, der GUS-Länder, Baltikums und Europas statt.

Zum Artikel auf dem Informationsportal der Russlanddeutschen gelangen Sie hier.