Aufgrund der Corona-Pandemie konnte das traditionelle Volkslieder-Singen der Sudetendeutschen im Gewölbesaal von Schloss Goldkronach seit 2019 nicht mehr stattfinden.

nach zweijähriger Corona-Zwangspause fand in diesem Jahr erstmals wieder das traditionelle Volkslieder-Singen der Sudetendeutschen im Gewölbesaal von Schloss Goldkronach statt

Deshalb freute sich der Initiator dieser Kulturveranstaltung, Manfred Kees von der Sudetendeutschen Landsmannschaft in Bayreuth, in diesem Jahr endlich wieder ein „volles Haus“ begrüßen zu können, wodurch die große Sehnsucht nach gemeinsamem Singen und heimatlicher Mundart zum Ausdruck kam. Zur Prävention gegen Corona-Ansteckungen waren im Veranstaltungssaal im Schloss Goldkronach zwei zertifizierte Luftreiniger mit UV-Technik installiert worden.

Manfred Kees dankte Gudrun und Hartmut Koschyk für deren erneute Gastfreundschaft und erinnerte an das aktuelle Kriegs- und Vertreibungsgeschehen in der Ukraine, das viele Heimatvertriebene wieder an ihr eigenes Nachkriegsschicksal erinnere. Kees überreichte dem Ehepaar Koschyk zum Dank ein Buch über den „Hockewanzel“, den volkstümlichen sudetendeutschen Pfarrer Wenzel Hocke, das in der Autorenschaft von Manfred Kees und Wolfgang Henning im Verlag Veit Scherzer in Bayreuth erschienen ist.

Manfred Kees, Initiator des traditionellen Volksliedersingens der Sudetendeutschen ist auch Mitautor des in Bayreuth erschienenen Buches über den volkstümlichen sudetendeutschen Pfarrer Wenzel Hocke (Hockewanzel)

Hartmut Koschyk berichtete über die „Humanitäre Brücke Oberfranken – Transkarpatien“ für die nach dorthin geflüchteten ukrainischen Menschen aus den umkämpften Kriegsgebieten und erinnerte an die vor 300 Jahren von Oberfranken nach dorthin ausgewanderten Schönbornfranken.

Der Musiker und Sänger Peter Rubner aus Waldershof verstand es in bewährter Weise, das Publikum zu begeistern und zum gemeinsamen Mitsingen zu motivieren, wobei nicht nur sudetendeutsche Volkslieder dargeboten wurden. Peter Rubner ist selbst noch im Egerland geboren und spricht hervorragend die Egerländer Mundart.

Besonders beliebt sind bei dieser traditionellen Veranstaltung die heimatlichen Mundartbeiträge. Die fränkische Mundart wurde dabei von dem Bayreuther Mundartdichter und Buchautor Dr. Günter Ammon (der Bayreuther Schorsch) repräsentiert. Rudolf Kiesewetter aus Fichtelberg brachte die Mundart aus dem Isergebirge  (paurisch) dar. Horst Skripalle aus Bayreuth erfreute als „Breslauer Lerge  mit „schlesischen Gedichtla“.

Dr. Günter Ammon, Rudolf Kiesewetter, Peter Rubner und Horst Skripalle begeisterten mit Mundart-Liedern und -Gedichten beim traditionellen Volksliedersingen der Sudetendeutschen

Eine kulinarische Note steuerte Margaretha Michel aus Pegnitz bei, die zur großen Freude des Publikums frische „Golatschen“ (sudetendeutsches Gebäck mit Mohn-, Quark- oder Pflaumenfüllung) der Pegnitzer Bäckerei Rippl mit nach Goldkronach gebracht hatte.

Die Besucherinnen und Besucher dankten den Initiatoren und Mitwirkenden des diesjährigen Volkslieder-Singens der Sudetendeutschen mit lang anhaltendem Applaus und drückten die Hoffnung aus, auch im nächsten Jahr wieder im Schloss Goldkronach zusammenkommen zu dürfen.