humboldt-kuba

Der Bayreuth-Forchheimer Bundestagsabgeordnete, Bundesbeauftragter Hartmut Koschyk, hat vom 31. Oktober bis 5. November 2016 die Republik Kuba besucht.

Im kubanischen Kulturministerium führte Koschyk ein Gespräch mit der Leiterin der Abteilung für Internationale Beziehungen, Frau Lic. Rosa T. Rodríguez Lauzurique und Frau Lic. Ana Magarita Morejón Padrón vom Europareferat der Abteilung für Internationale Beziehungen. Abteilungsleiterin Lauzurique und Frau Padrón zeigten sich sehr interessiert an einer vertieften kulturellen Zusammenarbeit mit Deutschland.

img_0392-in-kuban-kulturministerium

Gespräche im kubanischen Kulturministerium: Bundesbeauftragter Koschyk gemeinsam mit Lic. Ana Magarita Morejón Padrón, Europareferat der Abteilung für Internationale Beziehungen und Lic. Rosa T. Rodríguez Lauzurique, Leiterin der Abteilung für Internationale Beziehungen sowie Katrin Simon von der Deutschen Botschaft

Gemeinsam war man sich einig, dass gerade auch vor dem Hintergrund des Erbes von Alexander von Humboldt in Kuba eine verstärkte deutsch-kubanische kulturelle Zusammenarbeit sehr zu begrüßen sei. Alexander von Humboldt hat die historisch gewachsenen Beziehungen zwischen Kuba und Deutschland entscheidend geprägt. So bereiste der Naturforscher und Universalgelehrte Alexander von Humboldt in den Jahren 1800/1801 Kuba. An diesen Aufenthalt Humboldts in Kuba erinnert ein eindrucksvoller Reisebericht, der 1826 in Paris erschienen ist. Auch gibt es in Kuba einen Alexander von Humboldt-Nationalpark (Parque Nacional Alejandro de Humboldt). Dabei handelt es sich um ein Naturschutzgebiet im Osten des Landes.

img_0447-mit-stv-vorsitzenden-kulturausschuss-der-kubanischen-nationalversammlung

Gemeinsam mit der stv Vorsitzenden des Kulturausschusses der kubanischen Nationalversammlung, Lic. Digna Guerra und dem Abgeordneten Msc. José R. Rodriguez Varona

Koschyk berichtete über die Arbeit des Alexander von Humboldt-Kulturforums Schloss Goldkronach e.V, an der Abteilungsleiterin Lauzurique und Frau Padrón großes Interesse zeigten. Man würde es sehr begrüßen, wenn es anlässlich des 250. Geburtstages des großen Universalgelehrten Alexander von Humboldt im Jahr 2019 gelingen könnte in Zusammenarbeit mit dem Alexander von Humboldt-Kulturforum Schloss Goldkronach ein Leuchtturmprojekt der deutsch-kubanischen Kulturzusammenarbeit auf den Weg zu bringen.

img_0409-avh-bueste-in-residenz-des-deubotschafters

Alexander von Humboldt-Büste in der Residenz des Deutschen Botschafters Thomas Karl Neisinger

Koschyk führte auch ein Gespräch mit der stv. Vorsitzenden des Kulturausschusses, Lic. Digna Guerra und dem Abgeordneten Msc. José R. Rodriguez Varona in der kubanischen Nationalversammlung. Frau stellv. Vorsitzende Digna Guerra studierte an der Hochschule für Musik Hanns Eisler, spricht sehr gut deutsch und leitet den Nationalchor von Cuba (Coro Nacional de Cuba), der im Jahr 2012 in Deutschland den ECHO-Preis im Bereich Chormusik gewann.

img_0506-avh-bueste-in-deubotschaft-havanna

Alexander von Humboldt-Büste in der Deutschen Botschaft Havanna

So wie Abteilungsleiterin Lauzurique und Frau Padrón, zeigten sich auch die stv. Vorsitzenden des Kulturausschusses, Lic. Digna Guerra und der Abgeordnete Msc. José R. Rodriguez Varona sehr interessiert an einem verstärkten Kulturaustausch mit Deutschland. Gemeinsam tauschte man sich ebenfalls über das reiche Erbe Alexander von Humboldts aus, der in Kuba als „der eigentliche Entdecker Lateinamerikas“ gewürdigt werde und auch heute noch „Vorbild für zahlreiche Wissenschaftler“ in Kuba sei. Koschyk berichtete auch der stv. Vorsitzenden des Kulturausschusses, Lic. Digna Guerra und Abgeordneten Msc. José R. Rodriguez Varona, über die Arbeit des Alexander von Humboldt-Kulturforum Schloss Goldkronach und man besprach erste mögliche gemeinsame Projektideen vor dem Hintergrund des Humboldtjubiläums im Jahr 2019.

img_1074-1024x768
img_1054-avh-haus-havanna-768x1024

In Havanna besuchte Koschyk auch das Humboldt-Haus, wo er sich mit Jorge Isaac Mengana, Direktor des Humboldthauses, und Dr. Michael González Sánchez, der für den Museumsbereich zuständig ist, austauschte.

Das Humboldt-Haus befindet sich mitten in der Altstadt, in „Habana Vieja“, unweit vom St. Franziskus Platz, wo Alexander von Humboldt während seines Aufenthalts in Kuba gewohnt hat. In Stadtviertel „Habana Vieja“ pulsiert das Leben der Stadt. 1982 hat die UNESCO das Viertel in ihr Welterbe aufgenommen. Der Verfall ist mittlerweile gebremst, viele Häuser sind saniert und präsentieren sich mit frischer Farbe.

img_1069-1024x768

Bundesbeauftragter Koschyk gemeinsam mit Katrin Simon von der Deutschen Botschaft, der stellv. Kulturreferentin und stellv. Repräsentantin des Goethe-Instituts in Kuba Dr. Petra Röhler, Dr. Michael González Sánchez, und Jorge Isaac Mengana, Direktor des Humboldthauses

Im Humboldt-Haus befindet sich eine umfassende deutschsprachige Bibliothek. Direktor Jorge Isaac Mengana und Dr. Michael González Sánchez berichteten Koschyk, dass das Humboldt-Haus zurzeit mit öffentlichen staatlichen Mitteln saniert wird.

img_1076-1024x768
img_1090-1024x768

Die kubanische Seite ist sehr an einer Zusammenarbeit mit Deutschland interessiert, um die Bedeutung des Wirkens von Alexander von Humboldts für Kuba, Deutschland und die Welt weiter zu erforschen. Die Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften und das kubanische Ministerium für Wissenschaft, Technologie und Umwelt haben am 14. September in Berlin eine Absichtserklärung über ein Projekt zur gemeinsamen Erforschung der Arbeiten von Alexander von Humboldt über Kuba unterzeichnet. Das Abkommen wurde vor kubanischen Vertretern und mehreren Humboldt-Forschern der Akademie von René Mujica Cantelar, dem Botschafter Kubas in der Bundesrepublik Deutschland, und von Akademiepräsident Professor Martin Grötschel geschlossen.

img_1065

Gegenüber des Humboldt-Hauses befindet sich ein Park, wo eine Humboldt-Büste an sein Wirken in Kuba erinnert. In unmittelbarer Nähe der Humboldt-Büste erinnert ein Denkmal an Juan Gundlach, einem kubanischeren Zoologen deutscher Abstammung. Seine Forschungsschwerpunkte waren die Ornithologie und die Entomologie. Er schrieb aber auch über Säugetiere, Weichtiere, Reptilien und Amphibien. Am Humboldt-Haus selbst wurde eine gemeinsame Gedenktafel für Alexander von Humboldt und Fernando Ortiz angebracht. Ortiz war ein kubanischer Wissenschaftler, Politiker und Jurist. Er gilt als Begründer der kubanischen Anthropologie und Musikethnologie. 1864 gründete er in Havanna das erste kubanische Naturkundemuseum.