Im Rahmen des Kultursommer Schloss Goldkronach luden die Goldkronacher Chöre zum 9. Sommerkonzert in die Stadtkirche ein. Zur musikalischen Einstimmung spielte unter Leitung von Paul Hofmann der Posaunenchor den „Hymnus“ von Reinhard Gramm. In der voll besetzten Kirche begrüßte anschließend Hausherr Pfarrer Hans-Georg Taxis die Gäste, Chöre und Musikanten, zu dem zur Tradition gewordenen Konzert. Der Kirchenchor Nemmersdorf unter Leitung von Theresia Birner eröffnete den Gesangsreigen. Zunächst interpretierte der Chor den Schlager „Rot, rot, rot sind die Rosen“. Es folgte „Alt wie ein Baum“ ein Hit der Puhdys, einer der bekanntesten Rockbands der DDR. Das Lied wurde begleitet von Birgit Engelbrecht aus Hummeltal am Saxophon. Sie brillierte zusammen mit Michael Schwellengreber auf der Gitarre und Eberhardt Rönsch am Cajón, einer Kistentrommel. Zuletzt präsentierte der Chor „Halleluja“ sing ein Lied, den Siegertitel des Grand Prix Eurovision von 1979 mit Begleitung von Marlies Birner am Klavier. Der Kirchenchor mit seinem größtenteils weltlichen Liedgut verdiente den reichlichen Applaus der Zuhörer zu Recht.

Der Posaunenchor bereitete mit „Have a nice Evening“, englischsprachig, aber auf „deutsch“ gespielt, wie Hofmann erläuterte, den Auftritt des 1. Kinderensembles vor. 10 Mädchen fieberten unter Aufsicht der Eltern, Geschwister und Großeltern ihrem Auftritt entgegen. „Der Vogelbeerbaum“, ein altes Volkslied war der erste Streich. Jetzt wissen wir alle was der kürzeste Zug ist: der Schlafanzug. Die Mädchen hatten die Lacher auf ihrer Seite. Mit Bravour meisterten sie danach aus dem Dschungelbuch „Ich wär so gerne wie du“. Wie King Louie „hüpften“ die Kinder über ihre Arme und ließen ihre Affen fliegen. Marlies Birner hatte mit ihrem Kinderensemble die Begeisterungsstürme der Gäste auf ihrer Seite.

Nicht mehr ganz so „jung“ folgten die Aktiven des Männergesangverein 1899 aus Nemmersdorf. Theresia Birner hatte sich für ihre Sänger drei neue Stücke ausgesucht. „Weit, weit weg“ von österreichischen Liedermacher Hubert von Goisern. Hervorragend interpretiert das Herzensleid einer Fernbeziehung. Dann wurden die Konzertgäste mit auf die Reise genommen „Über den Wolken“ von Reinhard Mey. Auf der Gitarre stimmungsvoll und behutsam begleitet von Martin Förster und Michael Schwellengreber. Und schließlich das Lied „Wenn die Nacht kommt“. Musikalisch wurden die Gäste in die Ruhe und Stille der Nacht über den Bergen entführt. Der große Applaus für die Sänger war vorprogrammiert.

Der Posaunenchor gab vor und nach dem Auftritt des MGV „Boureé“ von F. Haendel und mit gewaltigem Klang „Seid fröhlich in Hoffnung“ eine Komposition des 32jährigen Jens Uhlenhoff zum Besten geben. Mit großem Beifall ging es ab in die Pause. Die Feuerwehrfrauen und -männer der Freiwilligen Feuerwehr Goldkronach sorgten wie immer für das leibliche Wohl. Für Essen und Trinken war bestens gesorgt. Und das tolle Wetter tat dabei sein Übriges.

Der Posaunenchor eröffnete den 2. Konzertteil mit einem Stück von Anton Dvořák “Largo”, eine Neue Welt Symphonie. Unter der Leitung von Paul Hofmann hatte der Gesangverein 1956 Goldkronach für die Konzertbesucher ebenfalls drei neue Lieder vorbereitet. Mit “Seemann, lass das Träumen” wurde das “Kirchenschiff” mit auf die große Fahrt genommen. Thomas Raps überzeugte dabei auch als Solosprecher. Ein Hit von Gitte & Rex Gildo „Gehen sie aus vom Stadtpark die Laternen“ war das nächste Gesangsstück, was der gemischte Chor zum Besten gab. Heute würde dieses Stück nicht mehr geschrieben erklärte Hofmann, da wir nachts eine Dauerbeleuchtung haben. Er ergänzte, dass die Verliebten jetzt keine Möglichkeit mehr haben sich in eine dunkle Ecke zurückzuziehen. Von der niederländischen Popgruppe The Cats sang der Chor den Titel „One way wind“. Stimmlich bestens aufgestellt genossen die Aktiven den wohlverdienten Applaus.

Der Posaunenchor intonierte das Stück „Sommarpsalm“ des schwedischen Organisten und Komponisten Waldemar Åhlén zur Einstimmung auf den 2. Auftritt des Kinderensembles. Marlies Birner hatte es wieder verstanden eine alte Volksweise „Kein schöner Land“ mit den Kindern einzuüben. Auch wenn der Liedtext für die Mädchen ungewohnt war, so überzeugten sie bravourös. Und dann wurde Gas gegeben. Mit „Mamma Mia“ von ABBA sangen die Kinder den englischen Text, ohne mit der Wimper zu zucken und mit voller Begeisterung. Die Zuschauer quittierten auch diesen Auftritt mit einem lang anhaltenden Applaus.

Der Kirchenchor aus Goldkronach, ebenfalls unter der Leitung von Paul Hofmann läutete die Schlussphase des Sommerkonzertes ein. Das große Liedrepertoire des Chores wurde auch bei den drei vorgetragenen Stücken wieder überdeutlich. „Da berühren sich Himmel und Erde“, mit einem Text der unter die Haut geht, und ganz behutsam vorgetragen wurde. Nach einer Melodie von Elton John präsentierten die Sängerinnen und Sänger den Titel „Gott will unser Vater sein“. Zum Abschluss auch ein Lied mit Tiefgang. „Geh in Gottes Frieden“. Überzeugend sangen die Chormitglieder den Text von Gottes Frieden, seinem immerwährenden Segen und seiner Liebe. Der kräftige Applaus der Zuhörer war langanhaltend.

Paul Hofmann lud nun alle Gäste zum Mitsingen ein. Mit Unterstützung des Kirchenchores schallte es frohgemut durch den Kirchenraum: „Gloria, Gloria, Ehre sei Gott“.

Roland Schütz, Vorsitzender des Gesangvereins Goldkronach sprach die Dankesworte: Mamma Mia, was für ein Konzert. Dank an alle Aktiven und deren Chorleiter. Ein Vergelt’s Gott an Pfarrer Taxis dem Hausherrn, sowie ein großer Dank an Hartmut Koschyk. Dieser rührt ganz kräftig die Werbetrommel durch die Aufnahme in das Programm des Kultursommer Schloss Goldkronach. Schütz hatte noch eine traurige Mitteilung bekannt zu geben: Paul Hofmann gibt die Chorleitung des Gesangvereins nach 15 Jahren ab. Ein Schritt, der hohen Respekt verdient. Hofmann wurde ein großer Dank für die langjährige hervorragende Arbeit und Weiterentwicklung des Gesangvereins ausgesprochen.

Nach der Übergabe von Präsenten ließ es sich Pfarrer Hans-Georg Taxis nicht nehmen allen Anwesenden Gottes Segen zu erteilen. Der Posaunen-chor beendete das Konzert mit dem Stück „Morgen och afton“.

Der Spendenaufruf an die Besucher blieb nicht ungehört. So können 795 Euro an das Projekt: „Das Leseland 2.0 – Medienwelt der Zukunft“ der Alexander-von-Humboldt Grundschule übergeben werden.