Mit einem Appell zu Versöhnung und Verzeihung sowohl im zwischenmenschlichen als auch im zwischenstaatlichen Bereich hat der Bischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Georgien Markus Schoch am Himmelfahrtstag den Goldkronacher Kultursommer gestartet. Der Veranstaltungsreigen steht in diesem Jahr ganz im Zeichen des 250. Geburtstages des Universalgenies Alexander von Humboldt Prominenter.

Bischof Markus Schoch

Bischof Markus Schoch, der in Schwäbisch-Hall geboren wurde und der in der Georgischen Hauptstadt Tiflis tätig ist, rief dazu auf, sich für die Versöhnung auf unserem Kontinent und damit für die Zukunft Europas einzusetzen. „Europa scheint in Gefahr zu sein“, zeigte er sich besorgt. Nun gelte es alles dafür zu tun, dass Europa nicht an seinen Wunden zerbricht.

Die wechselvolle und dramatische Josephsgeschichte aus dem Alten Testament zeigt nach den Worten des Geistlichen, dass Versöhnung möglich ist, sowohl zwischen Menschen als auch zwischen Völkern. Dazu müsse man wissen, dass die biblische Geschichte von Joseph und seinen Brüdern einen politischen Hintergrund hat. Die zwölf Söhne symbolisierten die zwölf Stämme Israels. Deshalb habe Genesis 50 auch einen politischen Anspruch.

Als Schlüssel zur Vergebung bezeichnete es Bischof Schoch, eigenes Fehlverhalten und eigene Schuld offen anzusprechen. Leicht sei dies oft nicht, doch wo es geschieht, würden Türen geöffnet. Keinem Menschen stehe es zu, ein eigenes Urteil zu sprechen, dies könne allein nur Gott. Aber jeder sei darauf angewiesen, dass auch ihm vergeben wird.

Vorsitzender Hartmut Koschyk

Zuvor hatte Hartmut Koschyk Vorsitzender des Forums, die gute ökumenische Verbundenheit herausgestellt, mit der in Goldkronach zum mittlerweile 11. Mal der Kultursommer eröffnet werde. Stets sei ein geistlicher Impuls am Beginn gestanden, so auch im Jubiläumsjahr 250 Jahre Alexander von Humboldt. Bürgermeister Wieland Pietsch bedankte sich beim Kulturforum für das hochkarätige Jubiläumsprogramm und warb für die vielen  musikalischen Darbietungen, interessanten Vorträgen und kulinarischen Genüssen in den kommenden Monaten.

3. Bürgermeister Wieland Pietsch

Das ökumenische Fürbittgebet sprachen der evangelische Pfarrer Hans-Georg Taxis und sein katholischer Amtskollege Pater Stephan Matula.

Pfarrer Hans-Georg Taxis (links) und sein katholischer Amtskollege Pater Stephan Matula (rechts) zusammen mit Bischof Markus Schoch (Mitte)

Musikalisch wurden die „Gedanken zum Himmelfahrtstag“ vom Chor der Gruppe Luther aus Bayreuth unter der Leitung von Gisela Streng sowie von Paul Hofmann auf der historischen Orgel der Stadtkirche umrahmt.

Chor der Gruppe Luther aus Bayreuth

 

unter der Leitung von Gisela Streng

 

Paul Hofmann auf der historischen Orgel der Stadtkirche

 

Impressionen zum Himmelfahrtstag